Wandmalereien an der psychiatrischen Station des Universitätskrankenhauses Odense
Eine Geschichte über Natur, Farben und Ruhe
Wenn ich Wandgemälde male, denke ich immer darüber nach, welche Wirkung die Kunst auf den Raum und seine Bewohner haben kann. Daher war es eine besondere Aufgabe, Wandgemälde für eine psychiatrische Station im Universitätskrankenhaus Odense zu schaffen. Mir war von Anfang an klar, dass die Kunst hier mehr leisten sollte als nur zu dekorieren – sie sollte Frieden schaffen, Hoffnung geben und die Sinne zu einer ruhigen Reise durch Farben und Formen einladen.
Eine abstrakte Naturgeschichte als Wandbild
Für dieses Projekt habe ich einen abstrakten Stil mit botanischen Elementen gewählt. Die Natur hat die ganz besondere Fähigkeit, uns zu beruhigen, und indem ich ihre organischen Formen in die Krankenhausumgebung brachte, wollte ich ein Gefühl von Leichtigkeit und Verbundenheit schaffen. Weiche Blätter, zarte Zweige und abstrakte Blüten winden sich stellenweise dezent, an anderen Stellen auffälliger über die Wände, sodass der Betrachter immer wieder neue Details entdecken kann. Ein Gefühl von grünen Pflanzen und einem hellblauen Himmel.
Farben, die aufhellen und für Ausgeglichenheit sorgen
Die Farbwahl war ein wichtiger Teil des Prozesses. Ich wollte eine Atmosphäre schaffen, die hell, freundlich und erbaulich wirkt, gleichzeitig aber auch ausgewogen, sodass der Raum nicht überstimulierend wirkt. Deshalb habe ich mit sanften Farbtönen gearbeitet – gedeckten Grüntönen, warmen Erdfarben und kühlen Blautönen, die zusammen ein harmonisches Ganzes ergeben. Farben können einen großen Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen, und mein Ziel war es, den Räumen eine Atmosphäre der Leichtigkeit und des Optimismus zu verleihen.
Die Wandgalerien erstrecken sich über mehrere Bereiche: den Eingangsbereich, die Flure und den gemeinsamen Wohnraum. Der Eingangsbereich ist der erste Ort, mit dem Patienten, Angehörige und Personal in Kontakt kommen, und hier wollte ich eine warme und einladende Atmosphäre schaffen. In den Fluren lenken die Wandmalereien den Blick nach vorne und erzeugen ein natürliches Gefühl des Flusses im Raum. Im Wohnzimmer, wo die Patienten Zeit miteinander verbringen, habe ich Wert auf eine entspannte Atmosphäre gelegt, die Ruhe und Präsenz einlädt.
Ein künstlerischer Prozess mit Bedeutung
Die Arbeit in einem psychiatrischen Umfeld verlieh dem Projekt eine zusätzliche Dimension. Dies ist kein traditioneller Ausstellungsraum, sondern ein Ort, an dem Menschen in schwierigen Lebensphasen Zeit verbringen. Dadurch wurde mir bewusster, was Kunst leisten kann – wie sie wie eine ruhige Hand auf dem Rücken wirken kann, wie eine visuelle Verschnaufpause, wie eine Öffnung hin zu etwas Größerem als den vier Wänden.
Während der Arbeit erlebte ich auch die Reaktionen des Personals und der Patienten auf die Bilder. Einige kamen vorbei, blieben stehen, betrachteten die Einzelheiten lange und teilten ihre Gedanken mit. Eine Mitarbeiterin sagte, die Farben hätten bei ihr eine aufheiternde Wirkung gehabt, während eine Patientin meinte, es habe sich angefühlt wie ein Spaziergang durch den Wald. Das ist genau die Erfahrung, die ich schaffen wollte.
Wenn ich ein Projekt wie dieses verlasse, verspüre ich immer ein besonderes Gefühl der Dankbarkeit. Für mich geht es bei der Kunst nicht nur um Ästhetik, sondern darum, einen Raum zu schaffen, der einen Unterschied machen kann. Ich hoffe, dass die Wandmalereien in der psychiatrischen Abteilung auch weiterhin den Passanten etwas bieten – sei es eine kleine Pause, ein bisschen Ruhe oder einfach nur ein Farbtupfer im Augenwinkel an einem grauen Tag. .
Ich glaube, dass Kunst eine Form der Fürsorge sein kann. Und das war bei diesem Projekt meine größte Ambition – mit den Pinselstrichen ein Gefühl der Hoffnung und menschlichen Verbundenheit zu vermitteln. Lesen Sie hier mehr über meine Wandmalereien
